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Sonntag 02. März 2014 13:00Alter: 3 yrs

Abgeordnetenversammlung des Eidgenössischen Schwingerverbandes, Bern

Paul Vogel ist neuer Obmann - Im Plenarsaal der BERNEXPO in Bern wurde die Abgeordnetenversammlung des Eidgenössischen Schwingerverbandes durchgeführt. Die Abgeordneten wählten den Ruswiler, Paul Vogel, zum neuen Obmann.

Paul Vogel im Interview

Die jährliche Abgeordnetenversammlung fand heuer im Plenarsaal der BERNEXPO in Bern statt. Am Wochenende vom 1. und 2. März 2014 wurden in Bern wichtige Ämter in der Führung des Eidgenössischen Schwingerverbandes neu besetzt und verschiedene Entscheide gefällt. Der Schwyzer, Daniel von Euw, stand der Versammlung zum letzten Mal als Präsident vor. 197 Stimmberechtigte haben über insgesamt 16 traktandierte Geschäfte befunden. Der Höhepunkt der zweitägigen Versammlung bildete die Wahl des neuen Obmannes, sowie des Technischen Leiters. Dem Ruswiler, Paul Vogel, erteilten die Abgeordneten ihr vollstes Vertrauen und wählten ihn ehrenvoll zum Obmann des Eidgenössischen Schwingerverbandes. Er tritt die Nachfolge von Mario John an. Zudem galt es, nach dem Rücktritt von Werner Jakob, einen neuen Technischen Leiter zu wählen. Diese wichtige Charge wurde dem Emmentaler, Samuel Feller, anvertraut. Weiter erteilten die Abgeordneten dem Berner, Markus Lauener, die Funktion des AV-Präsidenten und das AV-Büro wurde durch den Nordostschweizer, Rolf Lussi, sowie den Südwestschweizer, Thomas Mollet, komplettiert. Zu guter Letzt galt es, nach dem Rücktritt von Kari Ritter, das Amt des Medienverantwortlichen neu zu besetzten. Der Nordostschweizer, Christian Rufer, wird diese Tätigkeit künftig ausführen. Nach dem wichtigen Traktandum "Wahlen" wurde es nochmals spannend, als es galt neue Ehrenmitglieder zu ernennen. Nicht weniger als neun Schwingerschaffer, zeichnete die Versammlung mit der verdienten Ehrenmitgliedschaft aus. Es sind dies: Otto Seeholzer und Beat Gehrig (BE), Kari Ritter, Ruedi Suter, Matthias Bleiker, Niklaus Hörler und der scheidende Obmann Mario John (alle NOS), sowie Werner Jakob (SWS) und Geni Hasler (ISV).

 

Obmann Paul Vogel, Sigigen
Der Innerschweizer Schwingerverband hat in seiner 120-jährigen Geschichte bisher drei Obmänner stellen können, nämlich 1924-1927; Otto Roth aus Luzern, 1962-1971; Hans Gisler von Schattdorf und 1990-1996; Josef Bucher aus Wolhusen. Nun haben die Delegierten vom Innerschweizer Schwingerverband, Anfangs Februar 2014, den Ruswiler Paul Vogel mit klarem Mehr als Obmann zuhanden der Abgeordnetenversammlung nominiert. Paul Vogel besitzt ein grosser Rucksack an Erfahrungen. Er hat im Schwingklub Rottal und Umgebung als Jungschwinger, Aktivschwinger sowie - nach der unfallbedingten Beendigung seiner Schwingerkarriere -  in verschiedenen Vorstandstätigkeiten und später als umsichtiger Klubpräsident gewirkt. Auf kantonaler Stufe stellte er sein Können in der Technischen Kommission, Einteilung und als Vorstandsmitglied zur Verfügung. Nachher führte er im ISV-Vorstand zu Beginn das Amt als Kassier aus und leistete von 2009 bis 2014 als Verbandspräsident hervorragende Arbeit. Am Eidgenössischen Schwingfest 2004 in Luzern, trug er als Chef des Gabenkomitees viel zum guten Gelingen des Grossanlasses bei. Im Zentralvorstand des Eidgenössischen Schwingerverbandes amtete er drei Jahre als Protokollführer und war nachher bis zur diesjährigen Abgeordnetenversammlung für die Verbandskasse zuständig. Paul Vogel entwickelte sich aber auch beruflich zum erfolgreichen Unternehmer. 1982 gründete der Ruswiler seine eigene Schreinerei und verwirklichte seinen Jugendtraum, sich selbständig zu machen. Gestartet mit einem Mitarbeiter, hat er heute seinen Betrieb in Ruswil zu einem bedeutenden Unternehmen mit aktuell rund 70 Mitarbeitern ausgebaut. Der 56-jährige Geschäftsmann beweist auch Weitsicht. So hat er die Nachfolgeregelung frühzeitig in Angriff genommen und schon heute wichtige Bereiche der Unternehmensführung an seinen Sohn Christian abgegeben. Damit schuf er sich auch den nötigen Freiraum, um dem Amt als Obmann gerecht werden zu können. Um den Verantwortungen als Obmann nachkommen zu können, benötigt es aber auch die volle Unterstützung des privaten Umfeldes, insbesondere von seiner Frau und der Familie. Gattin Brigitte, die beiden Söhne Christian und Raphael sowie die Tochter Patrizia standen mit Überzeugung hinter der Kandidatur von Paul Vogel. Mit grosser Freude erklärte er nach der Wahl zum Obmann, sein Amt als angenommen. Paul Vogel hat bewiesen, dass er über natürliche Führungseigenschaften und die nötige Sozialkompetenz verfügt, um den Eidgenössischen Schwingerverband erfolgreich in die Zukunft zu führen.
In der bald 100-jährigen Vereinsgeschichte vom Schwingklub Rottal und Umgebung (Gründung 1919) ist es das allererste Mal, dass ein Vereinsmitglied zum Obmann gewählt wurde. Dies erfüllt die Rottaler Schwingerfamilie mit grossem Stolz!

 

Obmannfeier:
Zu Ehren von Paul Vogel wird, am Sonntag 9. März 2014 um 17 Uhr in Ruswil, ein Einzug mit anschliessendem Apéro organisiert. Zu dieser Feier sind alle herzlich eingeladen. Die Einzugsroute führt vom Dorfplatz ins Pfarreiheim, wo anschliessend eine Feier mit diversen Ansprachen und musikalischer Einlage durchgeführt wird. Gäste werden gebeten, die Parkplätze auf dem Marktplatz oder bei der Kirche zu benützen.

 

Interview

Paul Vogel, Sie wurden am letzten Samstag, für die nächsten drei Jahre, zum höchsten Schwingerfunktionär des Landes gewählt. Was ist das für ein Gefühl?

 

Paul Vogel: Als erstes war ich natürlich erleichtert, dass ich mit grossem Mehr zum Obmann gewählt wurde. Daraufhin ist bei mir grosse Freude aufgekommen. Ich war und bin überwältigt, welch viele positive Reaktionen ich von verschiedenen Personen erhalten habe, sei es aus der Schwingerfamilie, von Familienangehörigen, Freunden, Bekannten oder der Bevölkerung aus Ruswil. Dies hat mir deutlich aufgezeigt, welch ein grosser Stellenwert der Schwingsport hat.

 

Was war Ihre Motivation, ein so wichtiges Amt als Obmann ausführen zu wollen?

 

Paul Vogel: Schwingen begleitet mich seit 40 Jahren und bereitet mir immer noch sehr grosse Freude im Alltag. Die Werte des Schwingsportes; echt schweizerisch, bodenständig und traditionsverbunden, sind einzigartig und werden auch gelebt - das fasziniert mich. Zudem ist es sehr motivierend, zu Hause eine starke Frau und Familie im Rücken zu haben, welche voll und ganz hinter mir steht. Das Glück zu haben, im eigenen Betrieb meine Arbeit von Montagmorgen bis Sonntagabend selber einteilen zu können, ist mir sehr viel Wert und gibt mir einen grossen Spielraum.

 

Vorerst müssen Sie sich jetzt wahrscheinlich etwas in Ihr Amt einarbeiten um nachher alle Herausforderungen annehmen zu können. Was sind momentan Ihre primären Ziele?

 

Paul Vogel: Da ich als Präsident des ISV bereits fünf Jahre im Zentralvorstand tätig war, habe ich schon etwas Vorsprung und deshalb verkleinert sich die Einarbeitung in das neue Amt. Mein Ziel ist es einerseits die wichtige Tradition unseres schönen Sportes zu bewahren und andererseits aber auch die Fortschritte sowie Anpassungen, an die heutige Zeit, voranzutreiben. Zweitgenanntes bewegt sich auf einem sehr schmalen Pfad und stellt eine grosse Herausforderung dar.

... und wo liegen die grössten Herausforderungen in Ihrer künftigen Amtszeit?


Paul Vogel:
Wir müssen uns mit dem Thema Austragung der Eidgenössischen Schwingfeste ernsthaft auseinandersetzen. Es stellt sich die Frage, wohin es im ESV mit diesem Grossanlass führen wird oder soll, also ein zentraler Punkt ist die Grösse des Eidgenössischen. Die Hochschule Luzern ist bereits an der Arbeit eine Studie über die durchgeführten Eidgenössischen Schwingfeste von 2001 bis und mit 2013 zu erarbeiten. Diese Studie soll Genaueres zu den Fragen, wie weiter, wohin und wie gross, aufzeigen. Eine weitere Herausforderung für uns ist es, den Stellenwert des Schwingsports und unsere Anzahl Schwinger beibehalten zu können.

 

Die  Tätigkeit als Obmann ist auf maximal sechs Amtsjahre beschränkt und Ihre Funktion muss nach drei Jahren erneut durch eine Wahl bestätigt werden. Was denken Sie, werden Sie sich in drei Jahren für eine weitere Amtsperiode zur Verfügung stellen?

 

Paul Vogel: Es war mir schon im Voraus klar, als ich mich für dieses Amt zur Verfügung stellte, dass ich es über die Zeit von sechs Jahre ausführen will. Wenn es meine Gesundheit erlaubt ist es selbstverständlich, dass ich diese Aufgabe während den nächsten sechs Jahre auf mich nehme.

 

 

Autorin: Ramona Meyer-Stöckli


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