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Sonntag 01. September 2013 13:00Alter: 3 yrs

Eidgenössisches Schwing- und Älplerfest, Burgdorf

Zwei Neueidgenossen im Rottal - Der Schwingklub Rottal und Umgebung hat ab sofort wieder zwei Eidgenossen im Team der Aktivschwinger. In Burgdorf gelang es den Brüdern Philipp und Hansjörg Gloggner, ihren ersten Eidgenössischen Kranz zu erzielen. Neuer Schwingerkönig wurde Matthias Sempach aus Alchenstorf, welcher im Schlussgang über seinen Berner Verbandskollegen Christian Stucki triumphierte.

Grossartig und absolut spannend war das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest in Burgdorf. Es standen ungefähr zehn Athleten in den Favoritenrollen um den Königstitel. Die gespannte Atmosphäre in der Arena war unter den 52'000 Zuschauerinnen und Zuschauer deutlich zu spüren. Man durfte sich auf ein Wochenende mit hochwertigem Schwingsport freuen. Einige Überraschungen gab es bereits schon am ersten Wettkampftag und die Schwinger sorgten weiterhin für grosse Spannung. Matthias Sempach und Christian Stucki zogen ihr Programm durch und schlossen ihr Tagespensum am Samstag mit vier souveränen Siegen ab. Am Sonntagmorgen überraschten weiterhin einige Schwinger mit ihren Leistungen. Sempach und Stucki verliessen auch im fünften Gang den Sägemehlring als Sieger. Im sechsten und siebten Gang musste Christian Stucki zwei Remise hin nehmen, während Sempach weiterhin auf Siegeskurs war. Matthias Sempach qualifizierte sich für den Schlussgang, die anderen Schwinger mussten ausschwingen. Nach dem Sieg über Edi Philipp hiess der zweite Schlussgangteilnehmer Christian Stucki. Der 28-jährige Stucki hätte gewinnen müssen für den Sieg, Sempach reichte ein "Gstellter". In den ersten zehn Minuten geschah im Zweikampf um den Königtitel nicht allzu viel und die beiden Athleten tasteten sich gegenseitig ab. Dann plötzlich änderte Sempach die Taktik und nach 11 Minuten und 45 Sekunden ergreift er überraschend die Initiative, packt Stucki, hebelt ihn aus dem Gleichgewicht und wirft ihn mit mit einem Fussstich ins Sägemehl. Mit Nachdrücken am Boden erzielte Sempach das gültige Resultat und holte sich den Königstitel. Sempach, der so hart auf diese beiden Tage hingearbeitet hatte und alles daran setzte zu gewinnen, wurde verdienter Schwingerkönig.

Das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest endete mit einem grossartigen Triumph des 27-jährigen Matthias Sempach. Der Oberaargauer gewann während den beiden Tagen alle acht Gänge.

 

Zwei Neueidgenossen aus dem Rottal
Für die Gebrüder Philipp und Hansjörg Gloggner ging der Traum von einem Eidgenössischen Kranz in Erfüllung. Nach zwölf Jahren Wartezeit hat der Schwingklub Rottal und Umgebung ab sofort wieder zwei Eidgenossen im Lager der Aktivschwinger. Letztmals holte sich Damian Egli im Jahr 2001 in Nyon den Eidgenössischen Kranz. In der bald hundertjährigen Vereinsgeschichte des Schwingklubs Rottal (Gründung 1919) konnten bis dahin nur deren vier Athleten Eidgenössisches Eichenlaub erzielen. Es waren dies Walter Haupt (1948), Armin Bucheli und Damian Egli (1989) sowie Thomas Stöckli (1995). Damian Egli reüssierte in den Jahren 1992, 1995 und 2001 weitere Eidgenössische Kränze, Armin Bucheli gelang im Jahr 1992 erneut einen Eidgenössischen Kranzerfolg. Jetzt dürfen sich die Gebrüder Gloggner im Schwingklub Rottal als Eidgenosse Nummer fünf und sechs in die Kranzerfolgsgeschichte an einem Eidgenössischen eintragen lassen. Zugleich bedeutet das den neunten und zehnten Eidgenössischen Kranz während 94 Jahren Vereinsgeschichte. Der Start in Burgdorf lief zwar für Philipp und Hansjörg nicht optimal. Philipp stellte im Auftakt seine Partie, Hansjörg verlor gar den ersten Gang. Sie liessen sich nicht vom Kranztraum abhalten und realisierten eine beeindruckende Aufholjagd. Am Samstagabend schlossen sie ihr erstes Tagespensum mit guten Aussichten auf einen Kranzgewinn ab. Am Sonntag konnten beide den fünften Gang gewinnen, im sechsten Zweikampf stellte Philipp während Hansjörg wiederum einen Sieg verbuchen konnte. In der siebten Partie verlor Hansjörg Gloggner, sein Bruder Philipp holte mit einem Siege weiter Punkte auf. Im entscheidenden achten Gang besiegten beide Gloggner's ihre Gegner und erzielten das Eidgenössische Eichenlaub. "Mein klares Ziel war es acht Gänge zu bestreiten. Mit einem Kranz habe ich insgeheim ein bisschen geliebäugelt weil ich wusste, dass ich in guter körperlicher Verfassung bin und durchaus Chancen auf einen Kranz habe. Doch am ersten Tag habe ich etwas verhalten geschwungen und wusste, dass ich am Sonntag noch aufdrehen muss. Dies gelang mir dann und ich konnte mir einen Traum erfüllen. Nach dem Sieg im achten Gang verspürte ich ein sehr befreiendes Gefühl und der erste Gedanke war: Ich habe es geschafft! Es fiel mir ein Stein vom Herzen", erklärte der bald 23-jährige Philipp Gloggner. Sein Bruder Hansjörg hatte das gleiche Ziel, acht Gänge zu schwingen. "Klar hatte ich den Wunsch eines Eidgenössischen Kranzes im Hinterkopf, doch nachdem ich vor sechs Jahren in Aarau frühzeitig ausgeschieden bin, setzte ich mir für diesmal ein fixes Grundziel alle Gänge zu bestreiten. Ich habe mir gesagt, alles Weitere kommt auf die Tagesform ab und ist für mich eine Zugabe. Am Sonntag ging mir alles perfekt auf und ich wusste, dass meine Chance im achten Gang kommen würde. Diesen wollte ich unbedingt dominieren und die Entscheidung suchen. Nach wenig Zeitablauf wurde ich meinem Vorhaben gerecht und brach nach dem "Guet" des Kampfrichters regelrecht aus mir aus. Eine riesen Freude und auch grossen Stolz verspürte ich während des Verlassens des Sägemehlrings", so der überglückliche Hansjörg Gloggner.

 

Gestecktes Ziel erreicht
Die drei weiteren Rottaler Armin Muff, Reto Gloggner und Sven Schurtenberger, welche ebenfalls in Burgdorf im Einsatz waren, erreichten ihr gestecktes Ziel. Sie wollten alle acht Gänge absolvieren und auf keinen Fall frühzeitig aus dem Wettkampfgeschehen ausscheiden. Armin Muff konnte gar im letzten Gang noch um den Kranz kämpfen, verlor aber leider gegen Pascal Gurtner. Sven Schurtenberger und Reto Gloggner verloren ihre siebte Partie und konnten somit frühzeitig nicht mehr um einen Kranzrang kämpfen. Doch trotz Allem haben auch diese drei Athleten eine tolle Leistung abgeliefert und dürfen durchaus zufrieden sein. "Fünf Rottaler am Eidgenössischen im Einsatz und alle konnten acht Gänge bestreiten. Zusätzlich zwei Kranzerfolge, das ist doch wohl eine gute Bilanz", freute sich Klubpräsident Roland Albisser.


Kranzverteilung

Am ESAF 2013 in Burgdorf holten sich die Innerschweizer mit 15 Kränzen am meisten Exemplare. Die Berner erreichten 12 Kränze, gefolgt von den Nordostschweizern mit 11 Kränzen. Für die Nordwestschweizer gab es vier Mal Eichenlaub, die Südwestschweizer mussten ohne Kranzerfolg den Heimweg antreten. Insgesamt wurden also 42 Kränze abgegeben, wovon sich 18 Athleten als Neueidgenossen feiern lassen durften. Aus dem Kanton Luzern erreichten folgende vier Schwinger den Eidgenössischen Kranz: Ruedi Stadelmann, Daiwil, Erich Fankhauser, Hasle, Philipp und Hansjörg Gloggner, Ruswil

 

Notenblätter der beiden Rottaler Neueidgenossen:

 

10b Philipp Gloggner **       75.25
-      Jonas Lengacher**            8.75       
+     Marcel Brunner*            10.00
o     Kilian Wenger***             8.50
+     Mael Staub*                      9.75
+     Simon Kid**                      9.75
-      Thomas Sempach***        8.75
+     Jean-Philippe Kläy**       10.00
+     Dominic Bloch**               9.75

 

10f  Hansjörg Gloggner**     75.25
o     Tobias Riget**                  8.50
+     Thomas Kammermann* 10.00
+     Simon Kid**                      9.75
o     Andy Büsser***                 8.50
+     Roman Nägeli*               10.00
+     Michael Nydegger***    10.00
o     Mario Thürig***               8.50
+     Marcel Kuster**             10.00

Autorin: Ramona Meyer-Stöckli


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